- Hutterer
- Hụtterer,Hụtterische Brüder, nach ihrem Bischof und Organisator Jakob Huter (✝ [verbrannt] 1536) benannte Gruppe der Täufer. Die Hutterer bekennen sich zum Apostolischen Glaubensbekenntnis, praktizieren das Abendmahl als Gedächtnismahl und die Erwachsenentaufe als Glaubenstaufe und lehnen den Militärdienst und die Anwendung von Gewalt ab. Seit etwa 1528 in Mähren in Gütergemeinschaft (Produktions- und Konsumtionskommunismus) lebend, mussten sie nach der Gegenreformation Mähren verlassen, siedelten sich zunächst in der Ukraine an und wanderten nach 1874 in die USA aus. Heute (2001) bestehen dort und in Kanada etwa 350 Bruderhöfe (gemeinsame Siedlungen) mit rd. 30 000 Hutterern. In Deutschland errichteten die Hutterer 1989 einen Bruderhof in Birnbach (Landkreis Altenkirchen/Westerwald), kehrten jedoch Anfang 1996 nach England und in die USA zurück. - Die Nachkommen der Hutterer in der westlichen Slowakei, die im 19. Jahrhundert zum römisch-katholischen Glauben gezwungen wurden, nennt man Habaner.B. G. Längin: Die H. (Neuausg. 1991);R. W. Brednich: Die H. Eine alternative Kultur in der modernen Welt (1998).
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Hụt|te|rer, der; -s, - [nach ihrem Führer, dem Tiroler Wiedertäufer J. Huter (gestorben 1536)]: Angehöriger einer in der 1. Hälfte des 16. Jh.s in Mähren gegründeten, in Gütergemeinschaft lebenden Gruppe der Wiedertäufer.
Universal-Lexikon. 2012.